Hundeerziehung


Allgemeines
Alltagstauglichkeit
Appell
Leinenführigkeit
Jagen
Raufen

Allgemeines

Ein gut erzogener Hund ist eine Freude für den Halter und für die Mitmenschen. Der ideale Hund kommt, wenn man ihn ruft, egal ob Wild, Katzen, Autos, Velos, Radfahrer, Pferde, Jogger oder andere Hunde da sind. Er lässt sich von seinem Besitzer überall anfassen, kämmen, Zähne putzen, Pfoten, Ohren, Augen usw. untersuchen und eventuell verarzten. Er ist stubenrein, kann über mehr oder weniger lange Zeit auch mal allein bleiben, läuft ohne zu ziehen an der Leine und kann vom Tierarzt in Beisein seines Besitzers problemlos behandelt werden. Er kann sowohl in Tram, Bus und Zug, in Restaurants, auf öffentliche, verkehrsreiche Plätze, Kinderspielplätze und in die Ferien ohne Probleme mitgenommen werden.

Ein Hund kann das alles lernen. Die meisten Hunde müssen dies auch lernen, sie können es nicht von sich aus. Ein Hund lernt im allgemeinen gerne. Er muss einfach nur verstehen, was wir von ihm wollen. Wir sollten einen liebevollen Umgang pflegen, aber wir müssen ihm auch Grenzen setzen. Wir sollten ihn oft streicheln und knuddeln, aber wir müssen ihn zwischendurch auch korrigieren. Ein Hund eignet sich nicht für die antiauthoritäre Erziehung, weil er von Natur aus in einem hierarchischen Sozialverband leben muss. Dazu braucht es bei den meisten Hunden zwischen durch eine Korrektur. Wir dürfen aber niemals im Zorn handeln. Das versteht der Hund nicht. Wir sollten für unseren Hund 'Chef' sein. Ein guter Chef schreit nicht herum und bestraft willkürlich. Ein guter Chef ist liebevoll und hat aber eine klare Linie, die er ruhig und sicher vertritt. Früher hat man Hunde, die nicht gehorchten, verprügelt, heute ist dies zu Recht verpönt. Dafür macht man das Gegenteil, man erzieht sie überhaupt nicht mehr. Sollte ein Korrektur nötig sein und wir diese auch durchführen, müssen wir keine Angst haben, dass unser Hund uns dann nicht mehr gern hat. Das Gegenteil wird der Fall sein. Ein Führer, der sich durchsetzen kann, einer, der wirklich führen kann, wird von seinem Hund über alles geliebt. Denn bei dem kann er sich sicher fühlen, zu diesem kann er Vertrauen haben. Ohne Respekt ist keine Liebe möglich!

Tut unser Hund etwas, dass wir nicht akzeptieren können, tut er das nicht extra, um uns zu ärgern. Er tut es, weil ihn seine Instinkte und sein bisherigen Lernerfahrungen dazu gebracht haben. Es hat deshalb keinen Sinn, wütend auf den Hund zu sein, sondern wir müssen uns überlegen, wie wir sein Verhalten ändern können. Ein Beispiel: Wir essen etwas. Unser junger Hund kommt und interessiert sich für das Essbare. Eine ganz normale Reaktion. Er schaut uns treuherzig an und winselt vielleicht noch. Wir werden weich und geben ihm ein Stück, er ist ja so herzig. Was hat unser Hund gelernt? Wenn wir etwas essen, bekommt er auch etwas. Ein gutes Gefühl! Gleichzeitig Erlebtes wird verknüpft. Hier haben wir eine positive Verknüpfung. Ein bestimmtes Verhalten wird belohnt. Je nach Ausdauer haben wir von nun an einen Hund, der uns jedes anhimmelt oder noch etwas aufdringlicher wird, wenn wir etwas essen. Die meisten Leute möchten das nicht. Es gibt zwei Arten dem Hund eine Verhaltensweise abzugewöhnen, durch Ignorieren oder Einwirken. Geben wir zum Beispiel unserem jungen Hund prinzipiell nie etwas, wird er mit der Zeit gar nicht mehr kommen, wenn wir etwas essen. Ignorieren funktioniert bei einem Bouvier ziemlich rasch. Bei anderen Gelegenheiten müssen wir vielleicht einwirken. Wenn unser Hund etwas vom Tisch nehmen möchte. Wenn wir das ignorieren, werden wir nicht viel Erfolg haben. Trifft ihn aber etwas, das Lärm macht, am Körper oder fällt neben ihn auf den Boden, wenn er im Begriff ist, etwas vom Tisch zu nehmen, wird er erschrecken. Ein ungutes Gefühl! Er lernt Dinge auf dem Tisch zu ignorieren. Wir können ihn natürlich auch anschreien oder am Halsband wegreissen. Was würde er aber dann lernen? Er könnte lernen, dass wenn wir in der Nähe sind, den Tisch und alles was drauf ist, für uns zu beanspruchen. Aber wenn wir nicht da sind, könnte es sein, dass er dann trotzdem nimmt, was er möchte.

Es gibt also Gelegenheiten, da müssen wir sein Verhalten ignorieren, andere, da müssen wir 'unsichtbar' einwirken, hingegen bei Dominanzproblemen müssen wir direkt auf den Hund einwirken und ihn unterwerfen.

Zeigt ein Hund Unsicherheit und wir versuchen ihn mittels Streicheln und sanften Worten zu beruhigen, wird er das als 'Lob' bzw. Zustimmung auffassen und es wird sein Verhalten verstärken. In so einem Fall ist Ignorieren wirkungsvoller. Genauso wenn unser Hund angegriffen wurde. Wenn wir ihn tröstend in die Arme schliessen, wird sich das negativ auswirken, seine Angst und sein Schrecken wird verstärkt und in seinem Gedächtnis bleiben. Er wird schneller darüber hinwegkommen, wenn wir es ignorieren. Wenn ihm nicht gerade das Blut herunterläuft, ist es besser, wir schauen später nach eventuellen Verletzungen.

Frisst der Hund Unrat auf der Strasse oder versucht Katzen und anderem hinterher zu rennen, kommt die negative Einwirkung (nicht Strafe) am besten 'vom lieben Gott'.

Versucht ein Hund aber, einen anderen Hund oder einen Menschen oder uns selbst anzuknurren oder gar zu beissen, müssen wir selbst einwirken und den Hund z.B. auf den Rücken legen. Wir demonstrieren damit, dass wir stärker sind und wir dürfen dabei auch nicht zimperlich sein. Lieber einmal schnell und heftig einwirken als lange herumreden, nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Ein Hund, wie der Bouvier, kann auch massive Einwirkungen, wenn sie berechtigt sind und der Hund versteht, worum es ging, gut verkraften. Der Hund in unserem Umfeld braucht einen guten Alltagsgehorsam, er ist für ihn lebenswichtig.
Wir müssen uns darüber im klaren, was wir von unserem Hund erwarten. Und wir müssen uns ein Vorstellung davon machen, was machbar ist. Sie werden das Gebet von Friedrich Christoph Oetinger kennen: "Gott, gib mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden." Eines der weisesten Worte unserer Zeit. Die Bibel beginnt mit: "Am Anfang war das Wort." Vorher war noch der Gedanke. Wenn ich mir nicht vorstellen kann, das etwas funktioniert und nicht daran glaube, kann es nicht funktionieren. Kein Haus kann gebaut werden ohne Plan. Kein Plan wurde je erstellt, bevor nicht jemand eine Idee hat. Wir setzen uns selbst Grenzen, wenn wir glauben, dass etwas nicht klappen kann. Hunde demonstrieren "alle Tugenden des Menschen, aber ohne ein einziges seiner Laster", wie Lord Byron sagte. Mit der Uebernahme eines Hundes, haben wir auch eine Verantwortung übernommen und dies freiwillig. Der Hund ist von uns in vielerlei Hinsicht abhängig. Für einen Hund sind wir ein Leben lang verantwortlich für Futter, Wasser, Liebe, medizinische Versorgung und schlechtes Wetter. Er wird anders als ein Kind nie im Laufe der Zeit unabhängig. Wir sind für sein physisches und psychisches Wohlergehen verantwortlich. Dazu gehört neben ausreichender Beschäftigung, sprich 'Spaziergang' auch der soziale Kontakt, sprich 'Streicheln' und auch das Berücksichtigen einiger unangenehmer Faktoren wie Läufigkeit, 'Weibern' usw. Wir können es uns natürlich einfach machen und den Hund (Rüde oder Hündin) kastrieren lassen. Er oder sie wird umgänglicher, einfacher zu halten, vielleicht sogar anhänglicher usw. Ich bin jedoch nicht der Meinung, dass wir auf der Welt sind, um es sich uns zu einfach wie möglich zu machen. Wir müssen lernen auf die Natur im Allgemeinen und auf die Natur des Hundes im Besonderen Rücksicht zu nehmen. Mit einer Kastration ist die Produktion der Hormone eingestellt. Hormone sind aber für das physische und psychische Wohlbefinden eines Lebewesen wichtig. Hormonstörungen können Schwindel, Kopfschmerzen, Wallungen, Depressionen und vieles mehr bewirken. Ueberlegen Sie es sich gut, bevor Sie an dem Ihnen anvertrauten Tier einen solchen schwerwiegenden Eingriff vornehmen lassen. Und glauben Sie nicht alles, was Ihnen Tierärzte erzählen! Sie haben die Verantwortung für Ihren Hund, nicht Ihr Tierarzt.

Alltagstauglichkeit

Was gehört zur Alltagstauglichkeit. Unser Hund muss sich anfassen lassen, überall. Auch dort, wo er es nicht gerne hat. Er muss sich ins Maul schauen lassen, in die Ohren, Zähne putzen lassen usw. Das wird er dann nicht zulassen, wenn er glaubt, uns überlegen zu sein. Er dominiert uns dann und das dürfen wir nicht zulassen. In den selben Bereich gehört das Kämmen, Zecken ausreissen, Verletzungen behandeln usw. Er muss sich von uns auf den Rücken legen lassen und es akzeptieren, wenn wir ihn unten behalten, denn wir sind sein Chef, wir dürfen das und wir müssen das können. Er sollte uns in die Augen schauen können. Nur wenn uns der Hund ergeben in die Augen schauen kann, haben wir wirklich Kontrolle über ihn. Blickkontakt - Kontakt ist wichtig, haben wir keinen Kontakt zum Hund, ist weder Erziehung, noch Bindung möglich. Er soll sich in friedlichen Situationen Fremden gegenüber neutral verhalten. Verhält er sich agressiv, müssen wir das abstellen. An der Leine soll er auch fremde Hunde ignorieren, weder freudig noch agressiv darauflos springen.

Appell

Das wichtiste für ein harmonisches Zusammenleben ist ein guter Appell. Ich persönlich möchte einen Hund, den ich in jedem Fall abrufen kann, ob nun Katzen, Wild, Fussgänger und andere Verkehrsteilnehmer, Reiter, Jogger, andere Hunde, läufige Hündinnen oder was auch immer da sind. Ich bin nicht zornig, wenn mein Hund jagt, ich kann das verstehen, es liegt in seinen Trieben. Ich werde nur zornig, wenn er nicht kommt, wenn ich ihn rufe. Hat mein Hund einen guten Appell (und ein Appell ist nur gut, wenn er immer funktioniert), dann ist der Rest der Erziehung ein Kinderspiel.
"Mein Hund kommt nicht, wenn ich ihn rufe." hört man Hundebesitzer enttäuscht sagen. Aber nicht der Hund ist schuld, wenn er nicht gehorcht, sondern der Besitzer. Jeder Hund muss lernen zu gehorchen, kaum einer wird es einfach machen, nur weil wir es wollen.
Der Welpe folgt uns von sich aus. Er hat nämlich Angst alleine zu sein. Langsam wird er älter und sicherer und wird sich auf dem Spaziergang mehr und mehr von uns entfernen. Eine gute Uebung ist, sich unterwegs zu verstecken. Der Hund erschrickt, wenn er uns plötzlich nicht mehr sieht und wird uns suchen und vorallem wird er lernen ab und zu zu schauen, wo wir sind. Er lernt, dass er aufpassen muss, wo wir hingehen. Rufen Sie ihn nie, wenn Sie eine Abzweigung nehmen. Eine gute Appellübung ist auch, sich hinter einen Baum zu verstecken und dann den Hund zu rufen. Das funktioniert meistens sehr gut. Denn wenn er uns ja sehen kann, ist seine Motivation zu kommen, nicht unbedingt gross.
Habe ich einen Hund, von dem ich nicht sicher bin, dass er in jeder Situation kommt, lasse ich ihn nicht frei laufen. Ich verwende eine Flexi-Leine. Sie ist auch nützlich, um ein neues Rückruf-Kommando einzulernen. Hat der Hund einmal gelernt ein Kommando zu ignorieren, ist es sinnvoller, ein neues zu nehmen. Die Korrektur läuft wie folgt ab: Ich rufe und 1 Sekunde später zupfe ich an der Leine und lobe dann (ev. Guetzli), wenn der Hund da ist. Funktioniert das bei allen Ablenkungen ohne dass ich zupfen muss, nehme ich eine Schleppleine (ca. 10 m) und hänge die Flexileine hinten dran. Dann werden wieder alle möglichen Situationen durchgespielt. Kommt der Hund auch bei grossen Ablenkungen, ohne dass ich über die Leine einwirken muss, lasse ich die Flexileine weg und bleibe nur bei der Schleppleine. Diese hat auch den Vorteil, dass sie sich im Wald verwickeln kann, sollte unser Hund wirklich einmal etwas hinterherjagen. Diese Flexileine kann ich, nach Fortschritt des Hundes, immer kürzer machen (z.B. pro Woche minus 1m) bis nur noch ein kurzes Stück am Halsband hängt. Die meisten Hunde fühlen sich dann immer noch unter Kontrolle. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Das dauert natürlich teilweise über Monate. Wir müssen uns hier wirklich Zeit lassen.
Es heisst, man soll einen Hund nie strafen, wenn er nach einem "Ausflug" zurückkommt. Das ist richtig bei einem Welpen und Junghund bis ca. ½-jährig. Wenn ich den Hund aber immer lobe, wenn er zurückkommt, auch wenn er eine ½ Stunde weg war, wie soll er dann wissen, das mir das nicht gefällt. Man darf den Hund auf keinen Fall strafen, wenn man ihn irgendwo auftauchen sieht und ihn dann nochmals ruft. Wir dürfen den Hund nicht auf uns zukommen lassen, wenn wir ihn korrigieren wollen. Wir müssen auf ihn zu gehen. Wie stark eine Einwirkung sein muss, hängt vom Charakter des Hundes ab. Beim einen reicht schon der Griff ins Halsband und ein böses Wort, bei anderen braucht es etwas mehr (z.B. auf den Rücken legen und durchschütteln). Wichtig ist nur, dass wir reagieren und den Hund merken lassen, dass wir zornig sind. Der Hund muss nun beim nächsten Reiz abwägen, ob er seine "Lust" ausleben will (sprich Jagen oder sonst was) und er bereit ist, die Konsequenzen (unseren Zorn und Einwirkung) einzustecken, oder ob er es lieber sein lässt. Das heisst, je grösser die Lust am Jagen, desto stärker müssen wir einwirken. Nach einer Korrektur müssen wir wieder ruhig werden und wir lassen den Hund wieder frei laufen, als ob nichts gewesen wäre. Nach 5-10 m rufen wir den Hund erneut, und dann, wenn er kommt, was sicher meistens der Fall ist, loben wir ihn VON GANZEM HERZEN!!! Wir müssen uns überschwenglich freuen, was für einen guten und lieben Hund wir haben. Das dürfen wir auf keinen Fall vergessen!
Manchmal hört man auch Leute immer wieder im gleichen Tonfall dem Hund rufen. Komm, komm, komm ... Das heisst für den Hund: Brauchst dich nicht zu sorgen, ich bin da, ich bin da, ich bin da ...
Ich rufe einmal normal, das zweite Mal bin ich schon ärgerlich, lauter und das dritte Mal rufe ich nur, wenn ich ganz gut gelaunt bin, sonst gehe ich ihn nämlich holen.

Leinenführigkeit

Ein Hund zieht nicht von Natur aus an der Leine, er lernt es. Er kann nämlich nur ziehen, wenn wir dagegen ziehen. Der Fehler Nr. 1 bei der Hundeerziehung ist, dass wir den Hund ziehen lassen. Dabei kann auch der kleinste Welpe lernen, nicht zu ziehen. Wenn wir ihn nämlich jedesmal zurückzupfen und die Leine wieder locker hängen lassen, lernt er sehr schnell an lockerer Leine zu laufen oder zu warten. Hat er es einmal gelernt, ist es nicht einfach, ihm das wieder abzugewöhnen. Es gibt hier verschiedene Hilfsmittel, z.B. das Halti oder den Sporn. Ich bevorzuge den Sporn, ich finde ihn effizienter. Alles was nur um den Hals wirkt, ist nutzlos, weil der Hund am Hals eine sehr starke Muskulatur hat, die sich durch das Ziehen natürlich noch entwickelt hat. Eine einfache Uebung, die wir nachher anwenden werden, hilft ebenfalls sehr gut. Sie werden alle bemerkt haben, das das Zurückzupfen beim älteren Hund nicht mehr sehr gut wirkt.

Jagen

Die häufigsten Fehler werden ebenfalls beim Junghund gemacht, weil es ja so herzig ist, wenn er einem Schmetterling oder den Vögeln nachjagt. Er hat ja keine Chance einen Vogel zu erwischen, darum lassen wir ihn. Hat er aber einmal Freude an der Jagd, folgen die weiteren auf dem Fuss, dann sind es Katzen, Hasen, Rehe, Jogger, Töffli, Fahrräder, Autos usw. Das einzige, was dann noch nützt sind die Appellübungen mit der Flexi- und Schleppleine. Ich bin überzeugt, dass man 95% aller Hunde und 99,9% aller Bouviers so umerziehen kann. Ein Teletac-Halsband einzusetzen ist in der Regel unnötig und ist vorallem, wenn es nicht absolut fachgerecht eingesetzt wird, nutzlos oder richtet noch mehr Schaden an. Korrektur ist möglich über den Appell oder ich lasse ihn kommentarlos in die Leine laufen, er korrigiert sich sozusagen selbst.

Raufen

Hat man einen Raufer, kann man eigentlich nicht viel mehr machen, als versuchen ihn zu kontrollieren. Wenn ich meinen Hund immer abrufen kann, dann kann ich den meisten Scherereien aus dem Weg gehen. Kommt es zur Rauferei und habe ich den stärkeren Hund, greife ich ein und hole ihn herunter, habe ich den unterliegenden, dann greife ich nur ein, wenn es ernst wird, das heisst wenn mein Hund Gefahr läuft wirklich verletzt zu werden.
Hingegen kann man viel für die Prävention machen, einen Raufer zu vermeiden. Wenn ich mit meinem jungen Hund in Welpenprägungsspieltage gehe und auch nachher dafür sorge, dass mein Hund mindestens einmal pro Woche Kontakt mit anderen Hunden (Rüden und Hündinnen) der gleichen und/oder einer jüngeren oder älteren Altersklasse hat, und so die Gelegenheit hat, ein gutes Sozialverhalten zu lernen, wird es selten nötig haben, zu beissen, sondern wird es bei Drohgebärden belassen.
Eine Alternative ist natürlich auch ein Maulkorb. Wurde der Hund entsprechend daran gewöhnt, hilft es dem Besitzer bei einer Begegnung mit anderen Hunden ruhig zu bleiben. Dies allein kann schon eine Rauferei verhindern. Wichtig ist auch immer in Bewegung zu bleiben, wenn es kritisch wird. Bleiben wir stehen, steigt die Gefahr einer Rauferei stark an. An der Leine dürfen wir kein Knurren oder Anspringen von anderen Hunden oder ähnliches tolerieren. Wir reden ihn sofort scharf an, nötigenfalls noch mit Leinenruck. Reagiert der Hund gar nicht, müssen wir einen Blickkontakt herstellen, d.h. den Blick des Hundes von seinem Ziel umlenken.

Anfragen zur Erziehung oder bei Verhaltensproblemen

Leider ist es mir aus zeitlichen Gründen nicht möglich, Beratungen oder Hilfestellungen durchzuführen oder entsprechende Emails zu beantworten. Bitte wenden Sie sich an einen örtlichen Fachmann oder besuchen Sie einen Erziehungskurs in einem Kynologischen Verein. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.

Silvia Dierauer

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Last update January 31th,1999.